Das
Reifendrehen entstand vor ca. 200 Jahren in Seiffen. Diese besondere
Form des drechselns gibt es nur in Seiffen und seinen Nachbarorten
Deutscheinsiedel und Deutschneudorf, einmalig in der Welt.
Auf der Drechselbank werden große Reifen oder Ringe
gedreht. Im Querschnitt ergeben diese ein Tier oder eine andere Figur.
Nach dem Lösen von der Drechselbank wird der Reifen mit einem
Messer zerteilt. Erst jetzt wird die Figur in ihrer Form sichtbar.
Ursprünglich wurden hauptsächlich Tiere unbemalt und in größeren
Stückzahlen an Verleger verkauft. Diese nannte man "Pfengvieh".
1905 wurde das Fach Reifendrehen in der Spielzeugfachschule neu eingeführt
und 1906 entstand die Reifendreher-Zwangsinnung, die neben der Förderung
der Ausbildung auch das Verbot der Anwendung dieses Gewerbes außerhalb
ihres Bereiches betrieb. Aus einem Reifen können zwischen 50 und
60 Figuren abgepalten werden. Heute wird das "Pfengvieh" zu
Sätzen, wie Bauernhöfe und Tiergärten zusammengestellt.
Bekannt ist auch die "Arche Noah", mit mehr als
einhundert Tierarten.




